Falls von euch da draußen noch jemand das Buch Serafin und seine Wundermaschine (Resp. die anderen Serafin-Bücher) kennt, ist euch ja sicherlich auch der berühmte Pullover von Plum ein Begriff. Der Pullover, in dem so ziemlich alles Wichtige steckt und in dem sich nicht nur Hamster Herkules häuslich eingerichtet hat.
Daran hat mich ein Kunde erinnert, der Leergut abgegeben hat und dabei nach und nach eine, zwei, drei, vier … fünfzehn, sechzehn große Bierflaschen (0,5 Liter) aus seiner Jacke zog. Keine Ahnung, wie er die allesamt dort konkret unterbringen konnte. Der Mann zog die Flaschen nach und nach aus sämtlichen äußeren und Innentaschen und danach vermutlich noch irgendwie aus dem Innenfutter. Eine andere Erklärung habe ich nicht mehr dafür. Sah aber schon echt skurril aus.
Ich hatte die Szene zufällig auf dem Bildschirm der Videoanlage beobachtet und meine Augen wurden mit jeder neuen Flasche noch etwas größer …
Eine Kundin gab Leergut ab. Sie zog nicht ein paar Flaschen aus ihrer Jackentasche und sie hatte auch nicht eine haushaltsübliche Menge in einer Einkaufstasche dabei. In einem Müllsack transportierte sie das Leergut auch nicht zu uns.
Nein, es war ein prall mit Flaschen gefüllter Behälter auf Rollen, in dem man vermutlich normalerweise Bekleidungsgegenstände auf Kleiderbügeln hängend transportieren kann. So ähnlich wie die Papp-Kleiderboxen, die man überall kaufen kann, nur eben nicht aus Pappe sondern irgendwie stabiler.
Ist jetzt nicht verwerflich, aber habe ich so auch noch nicht gesehen.
"Nein, mit ist schon richtig. Hier ist die Flasche."
Fundstück bei uns im Leergut: Eine leere Bierflasche, die mit eigenen Etiketten versehen war und damit zu einer Einladungskarte Einladungsflasche wurde. Auf jeden Fall eine lustige Idee. Ein großer Zufall wohl, dass die Flasche hier bei uns gelandet (und dann noch von uns entdeckt worden) ist – die Hochzeitsfeier hat im ländlichen Gebiet nördlich von Hamburg stattgefunden, also nicht gerade hier in der Nähe.
Eine Kundin hatte eine Kiste Sinalco in den Leergutautomaten gesteckt, in der sämtliche zwölf Flaschen verkehrt herum steckten. Alle zeigten mit dem Boden nach oben. Warum man das macht, erschließt sich mir nicht so richtig. Zur Unterscheidung zwischen bereits leeren und noch vollen Flaschen vielleicht, aber das ist doch bei Cola und Orangenlimonade ganz einfach zu erkennen. Bei Mineralwasser hätte ich es ja noch nachvollziehen können …
Noch weniger erschließt sich mir, jedoch warum der Automat das Ding tatsächlich so angenommen hat. Hatte er aber ohne Murren und Knurren. Ich guckte live dabei zu und staunte nicht schlecht. So sah die Kiste aus:
Man muss die Spende bei unserem Leergutautomaten ausdrücklich bestätigen und selbst wenn man ein paar Sekunden zu lange zögert, wird der reguläre Bon ganz automatisch ausgedruckt. Mangelnde Sprachkenntnisse waren im März einem jungen Mann zum Verhängnis geworden, der zweimal hintereinander auf die Spendentaste gedrückt hatte. Da ich gespendete Beträge nicht wieder aus dem Automaten löschen kann, war das dann einfach mal Pech.
Genauso erging es nun einem Pärchen, das kein Wort Deutsch sprach, dem ich aber immerhin auf Englisch mitteilen konnte, was da passiert war. Die rund 15 Euro haben der Elefanten-Spendensumme einen schönen Ruck verpasst, aber helfen konnte ich den beiden nicht. Das ist dann irgendwie auch ein Risiko, das man eingeht, wenn man sich in einem Land bewegt, aber die jeweilige Sprache nicht annähernd spricht.
(Ging Ines und mir vor einer Weile bei einem Leergutautomaten im Ausland übrigens nicht anders. Mit dem Bewusstsein, dass eine der beiden auf Norwegisch beschrifteten Tasten ebenfalls zu einer Spende führen könnte, drückte ich einfach auf eine der beiden drauf. Die 50:50-Chance fiel aber zu unseren Gunsten aus, den Bon konnten wir an der Kasse einlösen.)
Wenn Kinder alleine Leergut abgeben oder stolze Eltern ihre oft noch viel kleinere Kinder aus dem Kinderwagen heraus mal den Leergutautomaten füttern lassen, rechne ich ja immer wieder damit, dass der Nachwuchs eine Bierdusche bekommt.
Meistens geht es ja gut, aber dass kleinere Menschen die Flaschen und Dosen mehr oder weniger schräg halten müssen, um sie in die Öffnung des Automaten bugsieren zu können, entgeht vielen Leuten. Haben die Gebinde einen Deckel, ist das ja auch kein Thema. Dosen sind durch den breiten Rand auch noch relativ sicher. Aber Bierflaschen, die ja im Grunde ausschließlich in geöffnetem Zustand abgegeben werden, haben das Potential für eine stinke Berieslung mit "Altbier".
Ist noch nicht passiert, oder mir nicht bekannt, aber ich warte nur darauf …
Als ich durchs Lager ging und den üblichen Kontrollblick zum Flaschentisch unseres Rücknahmeautomaten warf, stutze ich. "Warum steht da eine volle Flasche drauf?", wunderte ich mich.
Nee, die war nicht voll. Es befand sich nur bis vor kurzem Blaubeersaft von Schindler in der Flasche und der hat zwar das Glas nicht verfärbt, aber doch zumindest seine Spuren hinterlassen. Also: Alles in Ordnung.
Vor dem Leergutautomaten stand diese (unbepfandete, da ausländische) Dose Foco "Sugar Cane Drink". Die Dose aus Asien hat prompt meine Aufmerksamkeit erregt. Erstmal, weil der Inhalt für unseren Markt hier schon ungewöhnlich genug ist. Dann allerdings auch mit der Überlegung, wie das wohl schmeckt? Streng genommen ist das ja nun wortwörtlich "Zuckerwasser".
Simon hatte mir mal dieses Bilder einer Colaflasche mit 0,66 Litern Inhalt geschickt. Leider stand in der E-Mail nicht dabei, woher diese Flasche kam. Die Menge 0,66 l ist hierzulande ja eher ungewöhnlich. Kurioserweise, denn die Hälfte davon ist ja eine sehr gängige Größe, sowohl bei Bier als auch bei Limonade.
Was man nicht so alles in seinem Leergut findet. Es waren Chiemseer- und Augustiner-Flaschen darin – und für wen auch immer der Kasten einst mal war, er oder sie kann sich freuen, solche Freunde zu haben.
"Wie kommt man zu solchen Leergutmassen?", fragte ich den Mann, der diese (zweckentfremdeten) gelben Säcke zu uns in den Laden geschleppt hatte.
"Gesammelte Werke aus unserem Probenraum", antwortete er.
Ich atmete tief ein, blähte die Backen auf und ließ die Luft geräuschvoll durch die zusammengepressten Lippen entweichen. "Viel Spaß dabei", wünschte ich ihm. Es dauerte eine Weile, bis er das alles im Automaten hatte. Selbst bei unserer schnellen Maschine …
(Bilder-Fundstück aus dem letzten Jahr. Da war der Boden noch ungestrichen.)
"Mitleser" hatte in diesem Beitrag vor einer Woche nach den Zahlen aus unserem Leergutautomaten gefragt. Die dürft ihr hier einsehen – und ich gebe zu, dass ich selber staune. Das sind alleine vom finanziellen Wert her mal eben knapp eine halbe Million Euro, die da durch den Automaten geschoben worden sind.
Das alles hat das Gerät bislang ohne großes Murren und Knurren geschluckt. Wie ich im verlinkten Artikel schon geschrieben habe: "ich würde ihn (resp. irgendwann mal einen Nachfolger) ohne zu zögern neu kaufen" – das kann ich an dieser Stelle nur noch einmal bestätigen.
Fundstück auf dem Fußboden vor dem Leergutautomaten: Eine Flasche "Chang Lager Beer aus Thailand. Mir waren natürlich zuerst die beiden Rüsselviecher aufgefallen, ist ja klar.
Die Flasche ist übrigens für den Vertrieb in Deutschland gedacht gewesen. Sie 25 Cent Pfand (Einweg Glas) und ist mit einer deutschsprachigen Zutatenliste versehen.